Kinder- und Jugendarztpraxis
JAN SCHREIBER

Besteht bei Ihrem Kind der Verdacht auf eine Allergie? Wir führen im Bedarfsfall umfangreiche Allergiediagnostik mittels Pricktest oder RAST durch.

Auch eine Hyposensibilisierung mittels SCIT (umgangssprachlich manchmal als Allergiespritze bezeichnet) führen wir regelmäßig durch.


Der Pricktest

Der Pricktest ist ein beliebtes Allergietest-Verfahren. Sein Name verrät schon, wie der Test funktioniert: "Prick" heißt "stechen" oder "Stich". Es wird eine allergenhaltige Lösung auf die Haut Ihres Kindes getröpfelt und leicht eingestochen bzw. geritzt (keine Angst, nur ganz leicht, meist blutet es nicht einmal). Das Allergen gelangt so in die Haut und löst im Fall einer Allergie an der entsprechenden Stelle eine leichte Hautreaktion in Form einer kleinen Rötung und Schwellung aus.  

Ist man gegen einen getesteten Stoff nicht allergisch, passiert an der entsprechenden Hautstelle nichts. Damit ist es möglich einen genauen Nachweis bestehender Allergien – unmittelbar und ambulant in der Praxis zu ermitteln.   

Wann sollte ein Pricktest durchgeführt werden?

Ein Pricktest sollte durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine Allergie vom Soforttyp (Typ I) besteht und durch den Allergietest eine entsprechende Sensibilisierung bestätigt oder ausgeschlossen werden soll.  

Allergien welche zum Soforttyp gehören: Pollenallergie, Hausstaubmilbenallergie, Schimmelpilzallergie, Tierhaarallergie, Insektengiftallergie und Nahrungsmittelallergien.  

Wie genau funktioniert der Pricktest?

Wenn eine Sensibilisierung gegen ein bestimmtes Allergen besteht, befinden sich spezielle Antikörper (IgE) auf den Mastzellen, welche sich in der Haut befinden. Wenn die Mastzellen Kontakt zu dem die Allergie verursachenden Allergen bekommen, setzen die Mastzellen Stoffe (insb. Histamin) frei, die dann auf der Haut zu einer Quaddelbildung führen. Je größer die Quaddel, desto deutlicher ist der Hinweis auf eine entsprechende Allergie.  

Wie läuft der Pricktest ab?

Wir führen den Pricktest bei Ihrem Kind in ihrer Praxis ambulant nach Terminvereinbarung durch.

1.      Ihr Kind erhält im ersten Schritt Tropfen verschiedener allergenhaltiger Lösungen auf die Haut getröpfelt (üblicherweise auf der Innenseite des Unterarms).

2.      Anschließend die Haut mit einer Prick-Lanzette durch den Tropfen hindurch geritzt. Dadurch gelangen die Allergene aus der Lösung in Kontakt mit den Mastzellen der Haut.

3.      Wenn sich die Haut an der Teststelle rötet und sich Quaddeln bilden, liegt eine Sensibilisierung gegen das jeweilige Antigen vor. Eventuell spürt Ihr Kind an dieser Stelle dann einen Juckreiz.

Der Standard-Test umfasst bis zu 20 Lösungen mit den häufigsten Allergenen. Dazu zählen auch:

Pollenallergene, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen und Tierallergene.

Bei Verdacht auf weitere oder andere Allergien haben wir auch Testlösungen für seltene Pollenarten, Nahrungsmittel oder Milbenarten zur Verfügung.

Zu jedem Test gehört eine Negativ- und Positiv-Kontrolle Sie ermöglichen es, die Testergebnisse zu beurteilen. Die Positiv-Kontrolle mit Histamin verursacht üblicherweise eine Quaddel, während die Negativ-Kontrolle mit der Kochsalzlösung keine Hautreaktion auslöst.

Wie erhalte ich das Ergebnis des Pricktests?

Die Auswertung des Pricktests erfolgt nach etwa 15 bis 20 Minuten. Der Arzt prüft die mit den Lösungen beträufelten Hautstellen und notiert, bei welcher Substanz eine Reaktion erfolgt ist. So gibt auch der Durchmesser der Quaddeln Aufschluss über die Stärke der allergischen Reaktion.

Gleich im Anschluss werden die Ergebnisse im Testprotokoll festgehalten und gegebenenfalls im Allergie-Pass des Patienten notiert.

Ist ein Pricktest mit Risiken verbunden?

Es bestehen nur geringe Risiken. Gelegentlich kann der Pricktest eine starke lokale Reaktion an der Teststelle hervorrufen. In sehr seltenen Fällen wurde eine allergische Allgemeinreaktion beobachtet.

Was kostet ein Pricktest und zahlt dafür die Krankenkasse?

Die Kosten für einen Pricktest variieren nach Zahl und Art der verwendeten Testlösungen. Normalerweise übernehmen die Krankenkassen alle anstehenden Kosten. 


Der RAST

Der RAST (Radio–Allergosorbens-Test), ist ein Diagnoseverfahren zum Nachweis einer Allergie.

Der RAST weist spezifische IgE-Antikörper im Blut nach, die gegen ein bestimmtes Allergen gerichtet sind. Hierbei handelt es sich um Allergene, die über die Luft, die Nahrung oder durch Hautkontakt mit dem Immunsystem in Berührung gekommen sind.

Zur Messung des Schweregrads der allergischen Reaktion ist der RAST in verschiedene Klassen unterteilt, von 0 - kein Nachweis von IgE-Antikörpern im Blut bis 6 – hohe Konzentration von IgE-Antikörpern im Blut.

Um einen RAST bei Ihrem Kind durchzuführen, muss Blut abgenommen werden. Dieses wird im Labor innerhalb einiger Tage auf die spezifischen Antikörper gegen die angeforderten Allergene untersucht. 


Die Behandlung von Allergien

Bei der Behandlung einer Allergie kann man zwischen der kurzfristigen Behandlung und damit Linderung der Symptome und einer langfristigen Behandlung der Allergie unterscheiden.

Folgende Behandlungsoptionen sind möglich

Karenz

Bedeutet Meidung der auslösenden Allergene

Symptomatische Behandlung

Bedeutet Linderung oder kurzzeitiges Beseitigen der Allergiesymptome mit Medikamenten

Hyposensibilisierung:

Behandlung der Ursache einer Allergie mittels Hyposensibilisierungstherapie (z.B. SCIT).

Diese Behandlung führen wir in der Praxis durch.

Allergien sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Insbesondere Pollenallergien (Heuschnupfen) oder Allergien gegen Hausstaubmilben und Schimmelpilze machen vielen Kindern zu schaffen.

Um eine Allergie wirkungsvoll behandeln zu können, muss zuvor so exakt wie möglich bestimmt werden, um was für eine Allergie es sich handelt bzw. welche Allergene für die Beschwerden bei Ihrem Kind verantwortlich sind.

Die richtige und rechtzeitige Behandlung einer Allergie ist für Ihr Kind nicht nur wichtig, um akute Beschwerden adäquat zu lindern, sondern auch zur Vermeidung einer langfristigen Verschlimmerung oder Vermeidung von Folgeerkrankungen wie z.B. allergischem Asthma.